Lange war es ruhig rund um die Essener Hafenstraße – zumindest wenn es um Transferaktivitäten ging. Rot-Weiss Essen sondierte den Markt und wurde am Freitag erstmals seit dem Saisonstart fündig. Die Verantwortlichen lotsten mit Clemens Fandrich einen extrem erfahrenen defensiven Mittelfeldspieler zu RWE.
Der 31-Jährige bringt die Erfahrung aus 213 Zweitliga-Partien – für den FC Erzgebirge Aue und RB Leipzig – und 22 Einsätzen in der ersten Schweizer Liga mit. Seine Routine und spielerischen Fähigkeiten sollen dem Drittliga-Aufsteiger helfen, die nötigen Punkte zu sammeln, um am Ende der Spielzeit über dem Strich zu stehen. Dieses Ziel hat beim Traditionsklub von der Hafenstraße oberste Priorität.
Weil Fandrich, der seit dem 01.07.2022 vereinslos war, sich zuletzt beim Regionalligisten Chemnitzer FC fithalten konnte, wechselte er in einer "sehr guten körperlichen Verfassung" nach Essen, wie Sportchef Jörn Nowak betonte. Die Frage, die sich stellte war, ob der gebürtige Berliner bereits beim Auswärtsspiel in Bayreuth seine ersten Minuten im Rot-Weissen-Trikot sammeln würde? Nach dem Abpfiff war klar: Fandrich feierte sein Debüt – und das länger als erwartet. Der Routinier wurde in der 41. Minute ins kalte Wasser geschmissen, nachdem Mittelfeldspieler Thomas Eisfeld verletzt ausgewechselt werden musste. Die Partie endete 1:1.
Nicht nur unsere Erwartungshaltung, sondern auch seine ist es, dass er für uns mit seiner Erfahrung einen Mehrwert darstellt. Vor allem in den Bereichen Stabilität und Präsenz. Das erhoffen wir uns von ihm.
Christoph Dabrowski.
Fandrich versuchte gleich Ordnung ins Essener Spiel zu bringen, forderte viele Bälle und zeigte eine ansprechende Leistung. Vor allem mit dem Hintergrund, dass er zuvor erst einmal mit der Mannschaft trainierte. "Das war ein ordentliches Debüt nach einem kurzen Abschlusstraining. Darauf kann man aufbauen. Er musste früher rein als geplant. Dementsprechend hat er es gut gemacht. Auch vom Fitnesszustand habe ich keinen Unterschied zu den anderen Spielern gesehen", erklärte RWE-Cheftrainer Christoph Dabrowski auf RS-Nachfrage.
In den nächsten Spielen soll der Neuzugang direkt eine wichtige Rolle einnehmen. Dabrowski rechnet nicht damit, dass Fandrich viel Eingewöhnungszeit benötigt: "Nicht nur unsere Erwartungshaltung, sondern auch seine ist es, dass er für uns mit seiner Erfahrung einen Mehrwert darstellt. Vor allem in den Bereichen Stabilität und Präsenz. Das erhoffen wir uns von ihm."